Pneumokokken-Impfung

Bakterien sind ein wichtiger Teil unseres Lebens und für unseren Organismus unverzichtbar. So könnte etwa unsere Verdauung nicht funktionieren, wenn nicht Abermillionen von „guten“ Darmbakterien ihre Arbeit verrichten würden. Leider gibt es aber auch viele Erreger, die unserem Körper schaden oder sogar lebensbedrohliche Erkrankungen auslösen können. Ein Beispiel für diese gefährlichen Vertreter sind die sogenannten Pneumokokken, denen wir uns in dieser Ausgabe widmen möchten und gegen die es glücklicherweise bereits die Möglichkeit einer Impfung gibt.

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Was sind Pneumokokken eigentlich genau?
Dabei handelt es sich um Bakterien der Gattung Streptococcus pneumoniae, die den Nasen- und Rachenraum besiedeln und durch Tröpfcheninfektion – also beim Niesen, Husten oder Sprechen – übertragen werden. Rund die Hälfte aller Menschen trägt solche Keime in sich, die bei gesunden Personen allerdings keine Erkrankung hervorrufen. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, können die Pneumokokken gefährliche Entzündungen auslösen. Ein besonderes Risiko besteht demnach für Kleinkinder, ältere Menschen, Diabetiker, chronisch Kranke (Asthma, COPD), Krebs- und Transplantationspatienten, HIV-Erkrankte sowie für Personen mit Bluthochdruck, Nieren- oder Leberleiden, starke Raucher und Alkoholiker.

Mögliche Folgen
Die Auswirkungen einer Infektion mit den Erregern können ganz unterschiedlich sein und von einer Mittelohrentzündung über Lungen- und Rippenfellentzündungen bis hin zu einer Blutvergiftung oder Gehirnhautentzündung reichen und somit unter Umständen auch tödlich enden. Auf jeden Fall sind jedoch bleibende Folgeschäden (Hörverlust, Entwicklungsschwäche, Konzentrationsprobleme) möglich. Umso wichtiger ist es gerade für die erwähnten Risikogruppen, einer Infektion mittels Schutzimpfung vorzubeugen.

Impfen schützt!
Bei einer Pneumokokken-Impfung geschieht Folgendes: Nicht mehr vermehrungsfähige Bestandteile des Erregers werden in Form einer Injektion in den Körper gebracht. Diese sogenannten Totimpfstoffe sind Kapselpolysaccharide mit der charakteristischen Oberflächenstruktur des Bakteriums. Unser Immunsystem erkennt diese Eindringlinge und produziert Antikörper, um sie zu bekämpfen. Es lernt also praktisch am ungefährlichen Erreger die optimale Verteidigung und kann diese im Ernstfall anwenden. Erfolgt nun eine Pneumokokken-Infektion, stehen die Antikörper bereits parat, machen die Bakterien unschädlich und verhindern somit den Ausbruch von möglichen Erkrankungen.

Ganz wichtig: das Impfschema!
Hier gibt es unterschiedliche Vorgaben, die eine optimale Immunisierung garantieren. So sollten z. B. Erwachsene ab dem 50. Lebensjahr zuerst den 13-Typen-Impfstoff erhalten und nach einem Jahr den mit den 23 Typen. Nach dem aktuellen Wissensstand ist danach der bestmögliche Schutz gegeben und eine Auffrischung nicht mehr nötig.
Bei Kleinkindern empfiehlt sich die erste Impfung ab dem 3. Monat, um schwere Krankheiten wie die Pneumokokken-Meningitis zu verhindern, deren Altersgipfel zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat liegt. Wird im 1. Lebensjahr geimpft, sind insgesamt drei Impfungen zur Grundimmunisierung erforderlich (3., 5. und 12. Monat), im 2. Lebensjahr genügen zwei Impfungen im Abstand von acht Wochen.
Für die unterschiedlichen Risikogruppen können die Impfschemata aber auch abweichen und werden vom behandelnden Arzt jeweils individuell festgelegt, um eine optimale Immunisierung zu erreichen.

Ihre Rat & Tat Aeskulap Apothekerinnen und Apotheker sind für alle Fragen zur Pneumokokken-Impfung die perfekten Ansprechpartner. Von ihnen bekommen Sie umfassende Informationen dazu, welcher Impfstoff für Sie am besten geeignet ist, sowie zu allen aktuellen bzw. kommenden Impfaktionen, bei denen die entsprechenden Impfstoffe in jeder Apotheke günstiger erhältlich sind.