Allergien und Heuschnupfen

Es fliegt, es fliegt … ein Kinderspiel, auf das im Frühling viele Leidgeplagte wohl liebend gerne verzichten würden. Die Pollen sind wieder unterwegs und sorgen landauf, landab für allergische Symptome bei empfindlichen Menschen. Doch warum kommt es überhaupt zu diesen Beschwerden und vor allem, was kann man dagegen tun?

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Wenn der Körper überreagiert
Millionen Menschen auf der ganzen Welt lieben Erdnüsse. Doch es gibt einige, bei denen schon geringe Mengen – z. B. in Speisen bzw. Produkten – reichen, um lebensbedrohliche allergische Reaktionen auszulösen. Ebenso verhält es sich mit Insektengift: Für die meisten ist ein Wespen- oder Bienenstich zwar lästig, jedoch kein Grund zur Panik. Hat man allerdings diesbezügliche Allergien, kann es sein, dass es bereits nach kurzer Zeit keine Rettung mehr gibt. Dies sind Extrembeispiele, aber nimmt man weniger gefährliche Allergien, wie gegen Pollen, Gräser, Hausstaub, Tierhaare und Reinigungsmittel, mit dazu, haben rund die Hälfte hierzulande mit mehr oder weniger stark ausgeprägten allergischen Reaktionen zu kämpfen.

Das Immunsystem macht Ernst
Unser Körper besitzt einen wunderbaren Verteidigungsapparat gegen Angriffe von außen. Dringt ein Erreger in den Organismus ein, beginnt das System sofort zu reagieren, um diesen schnellstmöglich auszuschalten. Leider ist die Immunabwehr nicht unfehlbar und nimmt manchmal völlig harmlose Stoffe als Gefahr wahr. Die Folge: Es werden Maßnahmen ergriffen, die gar nicht nötig wären und teilweise weit über das Ziel hinausschießen. Der Körper schüttet vermehrt Histamin aus, was unterschiedliche Entzündungsreaktionen auslöst, die Schleimhäute schwellen an, die Augen jucken oder es kommt, bei besonders schweren Formen, zu Atembeschwerden, Herz-Kreislauf-Problemen bis hin zum allergischen Schock.

Die häufigsten Pollenallergien
Hier gibt es wesentliche Unterschiede bei den Pflanzen und ihrem Allergiepotenzial. Viele Allergiker reagieren dabei auf verschiedene Pollenarten. Am häufigsten sind dies Gräser (60–70 %), Birke (50 %) gefolgt von Erle, Hasel, Weide, Esche und Pappel. Getreidesorten, wie Roggen und Weizen, reizen ebenfalls, doch die extremste Belastung geht von einem Pflanzenimport aus. Das aus Nordamerika stammende Beifußblättrige Traubenkraut, auch Ragweed genannt, bei dem ein einziges Exemplar bis zu einer Milliarde Pollen freisetzen kann. Ein zusätzliches Problem stellen die sogenannten Kreuzallergien dar, bei denen man nicht nur auf die eigentliche Pflanze, sondern zusätzlich ebenso auf andere Stoffe reagiert.

Hauptallergie Mögliche Kreuzallergie Häufigkeit
Birke Apfel, Birne, Marille, Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Zwetschge, Feige, Kirsche, Kiwi, Mandel, Hasel-, Wal- und Paranüsse, Sellerie, Soja, Karotte 55 %
Gräser Nachtschattengewächse wie Tomaten und Kartoffeln, Getreide (Hafer, Weizen, Roggen, Gerste) und Hülsenfrüchte (Erdnüsse, Soja) bis 10 %
Beifuß (Ragweed) Sellerie, Artischocke, Paprika, Karotte, Gewürze (Anis, Koriander, Curry, Knoblauch, Kümmel) bis 10 %

Was kann man tun?
Das Beste wäre natürlich, sich den Pollen gar nicht erst auszusetzen. Ein Urlaub im Gebirge oder am Meer während der Hauptblüte reduziert die Belastung, allerdings verschiebt sich diese Zeit aufgrund von Wetter und Temperaturen leider auch immer wieder. Auf jeden Fall ist es ratsam, regelmäßig Informationen über die aktuellen Pollenmengen einzuholen, z. B. auf www.pollenwarndienst.at, und an Tagen mit hoher Konzentration die Fenster geschlossen zu halten sowie Tätigkeiten im Freien zu vermeiden. Am Abend vor dem Schlafengehen Gesicht und Haare waschen und die Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer liegen lassen. Ebenso können Augentropfen, Nasensprays und auch alternative Mittel, wie homöopathische Arzneien, Schüßlersalze sowie die Traditionelle Chinesische Medizin, Linderung verschaffen.